Schusslochprüfer


Beschreibung

 

Schusslochprüfer kommen zum Einsatz, wenn bei einer Wertungsscheibe mit dem normalen Auge nicht eindeutig festzustellen ist, welcher Ringwert erzielt wurde, weil sich das Schussloch zu knapp an der nächsten Ringlinie befindet.

Zusätzlich kommt noch erschwerend dazu, das Schusslöcher in der Regel am Rand Papierfransen haben und dadurch der eigentliche Rand des Schussloches undeutlich wird.

Man kann jetzt eine Lupe zum Einsatz bringen oder man verwendet zur Ermittlung des erzielten Ringwertes einen Schusslochprüfer.

Schusslochprüfer werden für verschiedene Kaliber gefertigt und bestehen aus einem kalibergroßen Stift, welcher je nach Verwendungsart am oberen Ende einer kleinen Kante oder einen Kragen besitzt.

Es gibt Schusslochprüfer mit und ohne Lupe.

Zusätzlich besitzen Schusslochprüfer einen sogenannten Griff, welcher aus einer Spiralfeder gefertigt wurde.

Diese Feder dient zur Feststellung, ob ein Schusslochprüfer oder eine Spindel (Gerät zur Ermittlung von Doppelschusslöchern) bereits in einem Schussloch genutzt wurde.

Laut Punkt 0.11.1.3 der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes ist die Nutzung eines Schusslochprüfers oder einer Spindel nur einmal pro Schussloch erlaubt. Es dürfen auch nicht beide Geräte bei ein und dem selben Schussloch genutzt werden. Man muss bei Bedarf von Schusslochprüfer und Spindel abwiegen, welches wichtiger ist.

Zieht man einen Schusslochprüfer wieder aus dem Schussloch heraus und die Feder dehnt sich dabei etwas, wurde dieses noch nicht geprüft, wenn sich aber die Feder nicht mehr dehnt, kann man davon ausgehen, dass dieses Schussloch bereits mittels Schusslochprüfer oder Spindel geprüft wurde.

 

Man unterscheidet zwei Arten von Schusslochprüfern.

  • Schusslochprüfer, die das Kaliber des Geschosses am Einschussloch optimieren
  • Schusslochprüfer, die sich an den rückwirkenden Ringlinien orientieren

Auf diesem Bild sehen sie einen Schusslochprüfer Kaliber 4,5 mm mit Lupe, der das Einschussloch auf das eigentliche optimale Kaliber "erweitert". Dadurch sind am Schusslochrand keine störenden Ausfransungen mehr.

Der Bereich zwischen den Pfeilen entspricht dem eigentlichen Kaliber.

Auf diesem Bild sehen Sie einen Schusslochprüfer im Kaliber .22 lfB für die 50m Scheibe, welcher sich an den rückwirkenden Wertungslinien orientiert.

Der Abstand zwischen den Pfeilen entspricht genau dem Abstand zwischen zwei Ringen auf der entsprechenden Wertungsscheibe.


Beim Schusslochprüfer, welcher das Geschosskaliber am Einschussloch optimiert, gibt es nicht viel zu erklären.

Nach dem einsetzen des Prüfers sieht man, ob die nächste Wertungslinie berührt wird oder nicht.

Zusätzlich haben diese Art von Schusslochprüfer den Vorteil, dass sie nur am Kaliber gebunden sind und bei allen Scheibenarten verwendet werden können.

 

Schusslochprüfer, welche sich an den rückwirkenden Ringlinien orientieren, sind an die entsprechende Scheibe und dem Kaliber gebunden und können auch nur dort eingesetzt werden.

Weil die Handhabung dieses Prüfers nicht ganz so einfach ist, gehen wir auf dieses Thema genauer ein.

 

Beispiel mittels Darstellung

 

Auf dem unten gezeigten Bild wurden zwei Beispiele mittels Bildbearbeitung dargestellt.

Der weiße Punkt in der Mitte ist der sogenannten Stift (welcher sich im Einschussloch befindet) und der äußere weiße Ring ist der Kragen des Schusslochprüfers.

Da der Bereich zwischen dem Stift und der Außenkante des Kragens sichtbar ist, kann man die Wirkungsweise gut erkennen.

Wie erinnern uns, das der Abstand von der Kante des Stiftes bis zur gegenüberliegenden Außenkante des Kragens genau dem Abstand zwischen zwei Wertungslinien auf der entsprechenden Scheibe entspricht.

Bei einer 10m Luftgewehrscheibe sind es sogar drei Wertungslinien.

Beispiel links:

Man kann erkennen (blauen Pfeil), dass das Einschussloch die Außenlinie der 8 noch nicht berührt, wodurch die Außenlinie der 7 am Kragenende des Schusslochprüfers (weißer Pfeil) noch nicht durchgängig sichtbar wird.

Dadurch werden bei diesem Beispiel 7 Ringe gezählt.

Beispiel rechts:

Man kann erkennen (blauen Pfeil), dass das Einschussloch die Außenlinie der 8 bereits berührt, wodurch die Außenlinie der 7 am Kragenende des Schusslochprüfers (weißer Pfeil) durchgängig sichtbar wird.

Dadurch werden bei diesem Beispiel 8 Ringe gezählt.


Schusslochprüfer-Erklärung mittels Bildbearbeitung

Beispiele mittels Originalscheiben

Beispiel 1

Beispiel einer 10m Luftgewehrscheibe, bei dem nicht genau erkennbar ist, ob es sich um 9 Ringe oder bereits schon um 10 Ringe handelt. Wie man sieht, entspricht der Abstand dieses Schusslochprüfers sogar den Bereich von drei Wertungsringen. Bei der Ermittlung einer 10 wird die rückwirkende Außenlinie der 8 genutzt.

Nach dem einstecken des Schusslochprüfer, kann man auf den beiden rechten Bildern gut erkennen, dass die Außenlinie der 8 noch nicht vollständig sichtbar ist.

In diesem Fall werden 9 Ringe gezählt.

Beispiel 2

Beispiel einer 10m Luftgewehrscheibe, bei dem nicht genau erkennbar ist, ob es sich um 9 Ringe oder bereits schon um 10 Ringe handelt.

Nach dem einstecken des Schusslochprüfer, kann man auf den beiden rechten Bildern gut erkennen, dass die Außenlinie der 8 bereits leicht sichtbar ist.

In diesem Fall werden 10 Ringe gezählt.

Beispiel 3

Beispiel einer 10m Luftgewehrscheibe, bei dem nicht genau erkennbar ist, ob es sich um 8 Ringe oder bereits schon um 9 Ringe handelt.

Nach dem einstecken des Schusslochprüfer, kann man auf den beiden rechten Bildern gut erkennen, dass die Außenlinie der 7 vollständig sichtbar ist.

In diesem Fall werden 9 Ringe gezählt.

Beispiel 4

Beispiel einer 50m Langwaffenscheibe Kaliber .22lfB, bei dem gut erkennbar ist, dass der Wertungsring der 8 bereits überschritten wurden.

Nach dem einstecken des Schusslochprüfer, kann man auf den beiden rechten Bildern gut erkennen, dass die Außenlinie der 7 bereits deutlich sichtbar ist.

In diesem Fall werden natürlich 8 Ringe gezählt.

Zusätzliche Informationen zu Schusslochprüfern findet man unter anderem bei Wikipedia.